Licht tragen, Möbel entdecken
Am Eingang stehen sie Spalier – exakt in Reih und Glied angetreten wie zu Schillers Zeiten die Eleven der Karlsschule im nahen Ludwigsburg, auf der Herzog Karl Eugen einst die Elite für seinen Staat heranziehen wollte. Von Zopfperücke und Dreispitz kann freilich keine Rede sein. Die neuen, von einem Akku gespeisten und ohne Nabelschnur zur Steckdose frei beweglichen Leuchten „Roxxane Leggera 101 CL“ von Nimbus sind ebenso praktisch wie funktional gestaltet. Nix mit alten Zöpfen heutzutage! Also greift man sich flugs eine Leuchte aus dem kleinen Schwarm und macht sich auf den Weg. In den ersten drei Etagen von Fleiner Möbel by architare wurde nämlich das Licht gelöscht.
Damit sich die zahlreich erschienenen Besucher, darunter viele Architekten und Innenarchitekten, trotzdem nicht verlaufen, sind die Treppen von den kompakten und bunten „Roxxane Fly“ beleuchtet, die an den gläsernen Füllungen der Treppen kleben, als wären sie schon immer dagewesen. Über die weitläufigen Etagen verteilt, ergänzen Exemplare der gleichfalls kabellosen Tischleuchte „Roxxane Leggera 52 CL“ sodann das heitere Spiel mit den vielen Lichtern. Ein wenig ist es so, als bewege man sich durch einen dunklen Wald, in dem es jede Menge Geheimnisse zu entdecken gibt. Robert Volhard, Gründer und Vorstand von Stylepark, sprach in seiner kurzen Rede denn auch davon, dass er sich, wenn er durch die in geheimnisvolles Dunkel gehüllten und mit luxuriösen Dingen angefüllten Räume gehe, ein wenig so fühle wie ein Kind im Schlaraffenland.
So entdeckt der Gast auf einer der Etagen in einer Ecke eine Theke, an der man sich nicht einfach nur über die Qualität der Leder informieren kann, die bei Walter Knoll Verwendung finden. Nein, hier kann man – fachkundig beraten – die Qualitätsunterschiede verschiedener Leder mit Händen greifen und mittels einer Lupe die Differenz zwischen einem durchgefärbten und einem nur oberflächlich lackierten Leder tatsächlich sehen. Dass bei Walter Knoll von jeher großer Wert auf Handwerk und Qualität gelegt wird, ist keine Überraschung. Im Wortsinn „hautnah“ an einem Material erfahren wie hier kann man das aber nicht immer – vom handschuhweichen Nappaleder „Cashmere“ über das Dickleder „Havanna“ bis zum robusten Sattelleder für Ablageflächen.
Ist man, nach vielen Entdeckungen, ganz oben im vierten Stock angekommen, empfangen einen Getränke und Köstlichkeiten von Vincenzo Paradiso. Man lässt sich auf Sofas und Sesseln von Walter Knoll nieder – und genießt den Abend mit anregenden Gesprächen über Möbel, Architektur, die Messe und vieles mehr. Und wen es an die frische Winterluft zieht – draußen auf der Terrasse prasseln die Feuer, es gibt Glühwein und rundum grüßt eine vorweihnachtliche Beleuchtung.
Wer auch immer die Idee hatte, das Licht zu löschen, damit man ausgestattet mit einer beweglichen Leuchte im Land der Möbel auf Entdeckungsreise gehen kann, es war ein großartiger Einfall. (tw)