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Erst Teppich, dann Pullover

Inga Sempé für Golran

31.03.2015
Fotos © Golran

Nach Bertjan Pot und Raw Edges gestaltet nun Inga Sempé Teppiche für den israelischen Anbieter Golran. Wir haben bei der französischen Designerin nachgefragt, was uns erwartet.

Inga Sempé verleiht ihren Objekten oft eine poetische Note mit einem gewissen Witz. Im Lauf ihrer Karriere hat sie fast die gesamte Klaviatur des Möbeldesigns bespielt, von pilzförmigen Leuchten aus Stoff („PO/0202“ für Cappellini), über Regale mit Fransen („Brosse“ für Edra) bis hin zu abgesteppten Sofas („Ruché“ für Ligne Roset). Teppiche waren bislang nicht dabei, obwohl Inga Sempé augenscheinlich eine Affinität zu Stoffen hat. Nun durfte sie für den Teppichhersteller Golran aus Israel eine Kollektion unter dem Titel „Meteo“ entwerfen, die drei Modelle – „Halo“, „Tumulte“ und „Mirage“ – mit jeweils drei verschiedenen Designs beinhaltet. Wir haben bei ihr nachgefragt, was uns erwartet.

Martina Metzner: Frau Sempé, haben Sie etwa Ihren gemusterten Pullover in einen Teppich verwandelt?

Inga Sempé: Nein, ich habe ihn nämlich gekauft, nachdem ich die Teppiche gestaltet habe. Meine Teppiche sind außerdem viel feiner.

Wenn die Teppiche geknüpft werden, wird dabei oft gesungen. Was würden Sie vorschlagen, sollten die Teppichknüpfer singen oder hören, wenn sie an einem Ihrer Teppiche arbeiten?

Inga Sempé: Sind Sie sicher, dass sie dabei singen? Ist das nicht eine weit verbreitete Legende hier in Europa? Falls sie es wirklich tun, so würde ich ihnen vorschlagen, „Music to watch girls go by“ zu hören, so wie wir es immer in meinem Studio tun.

Was sollte auf Ihrem Teppich stehen – und was nicht?

Inga Sempé: Ich würde gar nichts darauf stellen. Aber es macht mir nichts aus, wenn Leute etwas darauf stellen, was ich nicht mag. Ich bin bloß eine Designerin, keine Innenarchitektin und auch keine Despotin.

www.ingasempe.fr
www.golran.com

Golran
Salone Internazionale del Mobile
14. bis 19. April 2015
Mailand, Messegelände Rho
Halle 7, Stand A33