Ein rundum vernetztes Haus verspricht hohen Komfort und viele Möglichkeiten, Energie zu sparen. Doch alle unterschiedlichen Komponenten sinnvoll miteinander zu vernetzen, erweist sich als Kunst, die gelernt sein will. Sogenannte System-Integratoren unterstützen Architekten und Bauherren bei ihren Bauprojekten wie zum Beispiel Klaus Geyer aus Eckental, der für die Integration der unterschiedlichen Komponenten der Gebäudetechnik einer Villa in Thüringen verantwortlich war. Hierfür wurde er mit dem System-Integratoren AWARD 2014 von Gira in der Kategorie „Wohnungsbau“ ausgezeichnet. Stylepark hat mit Klaus Geyer über die Herausforderungen bei der Verwendung von intelligenter Gebäudetechnik gesprochen.
Was genau sind die Aufgaben eines System-Integrators?
Klaus Geyer: Der System-Integrator kennt alle technologischen Lösungen für die Haustechnik und auch die unterschiedlichen Technologien bei der Unterhaltungselektronik. Sein Ziel ist es, eine Lösung anzubieten, bei der sämtliche Systeme in einem Haus so miteinander vernetzt sind, dass man sie über eine Oberfläche bedienen kann und dass diese optimal ineinandergreifen. Wenn ich zum Beispiel im Wohnzimmer Fernsehen schauen will, schaltet sich beim Betreten des Raumes das Licht ein, die Stereoanlage wird aktiviert und die Jalousien fahren in die gewünschte Position.
Warum zögern noch viele Bauherren, diese Systeme zu integrieren? Wo sind Ihrer Meinung nach die Hürden?
Geyer: Der Markt ist sehr unübersichtlich. Es gibt viele Produkte, die dem Verbraucher suggerieren, alles zu können. Und oft sind die ausführenden Firmen nicht in der Lage, die Produkte optimal zu installieren, denn es fehlt ihnen an Zeit und Muße, sich mit dem komplexen Thema zu beschäftigen. Eine weitere Hürde, die wir gerade im Heizungs- und Klimabereich beobachten, sind die Servicepartner der Hersteller. Ob Heizungsbauer oder Programmierer – oft ist nicht klar definiert, wer die Gewährleistung für die Installation der Geräte übernimmt. Am Ende ist der Kunde unzufrieden, denn er hat ein teures Produkt erworben, das nicht so funktioniert, wie er es sich gewünscht hat.
Und liegt hier die Kompetenz eines System-Integrators von Gira?
Geyer: Ja, ich setze mich sowohl mit allen Servicepartnern als auch mit der Haustechnik auseinander und gehe auf die Wünsche des Bauherren ein. Das Kernprodukt, mit dem ich arbeite, ist das KNX System von Gira. Dieses bietet die Möglichkeit, alle Systeme im EDV-Bereich und im Bereich der Haussteuerung miteinander zu verknüpfen. Dementsprechend können auch verschiedene Softwareprodukte integriert und über den Gira Homeserver gesteuert werden.
Sie befinden sich also direkt an der Schnittstelle zwischen den Gewerken und dem Bauherren?
Geyer: Genau, ich kann das Projekt schon während der Entwurfsphase mit dem Architekten begleiten. Das fände ich sogar wünschenswert. Ich setze mich mit allen Servicepartnern in Verbindung, die am Bauprojekt beteiligt sind wie dem Heizungsbauer und dem Elektroinstallateur. Das ist vergleichbar mit einem Dirigenten, der für ein perfektes Zusammenspiel der einzelnen Musiker sorgt.
Was waren für Sie die größten Herausforderungen bei der Villa in Thüringen?
Geyer: Die größte Herausforderung war die intelligente Stromspeicherung. Die Anlage produziert Strom über die Photovoltaikanlagen. Die Bauherren hatten den Wunsch, den überschüssigen Strom zu speichern und nicht ins Stromnetz zu speisen. Sie wollten ein Haus, das weitestgehend autark ist. Man entschied sich für einen Batteriespeicher. Dieser Speicher kann nun über das Gira KNX System gesteuert werden. So versorgt der Speicher in der Nacht das Gebäude mit Strom und die Bauherren können ihren Energieverbrauch auch am Monitor nachvollziehen.
www.gira.de/systemintegratoren
kontrolliert werden.