Netzwerke schaffen
Elf Designerinnen, elf kreative Köpfe, die sich in diesem Jahr zu einem Kollektiv zusammengeschlossen haben: Matter of Course. Der Wunsch nach mehr Sichtbarkeit und Inspiration durch den gemeinsamen Diskurs sowie eine Stärkung der individuellen Positionen gaben hierfür den Ansporn. Die multidisziplinäre Vielfalt ihrer Arbeiten reicht dabei von Möbeln über Leuchten bis zu Accessoires und Teppichen. "Jede von uns stand auch schon vor der Gründung der Gruppe viel im Austausch mit Kolleginnen, aber die Verbindlichkeit und Kontinuität eines Kollektivs lässt tiefgreifendere Dynamiken entstehen", sagt Claudia Schoemig und fügt hinzu: "Das Kollektiv potenziert außerdem die Möglichkeiten, sich mit Menschen zu vernetzen, die sich mit ähnlichen Fragestellungen beschäftigen und die eigene Leidenschaft für mit Geduld und Hingabe geschaffene, langlebig konzipierte und substanziell wertige Produkte teilen."
Im September diesen Jahres präsentierte Matter of Course die erste gemeinsame Ausstellung "Balancing Acts" im Friends Space in Berlin-Kreuzberg, kuratiert von Anava Projects. Anhand der dort gezeigten Arbeiten ließ sich bereits das große Potenzial des Zusammenschlusses ablesen – seien es die zeitgenössischen Glasobjekte von Milena Kling, die Teppichunikate von Mareike Lienau, das Textildesign von Elisa Strozyk oder die Holzmöbel von Nicolene van der Walt.
Im Zuge der Produktion ihrer Werke, die sowohl in Kleinserien von Manufakturen wie in großer Stückzahl mit etablierten Herstellern realisiert werden, unterstützen die Designerinnen von Matter of Course zudem die Bewahrung traditioneller Techniken: "Indem wir die alten Techniken abwandeln, um eine zeitgemäße Formenvielfalt und Stofflichkeit zu erzeugen, können wir zusammen mit den ExpertInnen der verschiedenen Handwerksrichtungen die Gewerke erneuern und hoffentlich in ein neues Verständnis von Handwerk integrieren", so Heike Buchfelder. "Gerade jetzt, in einer Zeit, in der wir Konsum so sehr wie nie hinterfragen müssen, sehe ich unser Kollektiv als wunderbaren Ideenpol, um im Designbereich Impulse setzen zu können", resümiert Friederike Delius. Ebenso lenkt das Kollektiv einen wichtigen Scheinwerfer auf die Präsenz und das kreative Schaffen von Gestalterinnen: "Im Zusammenschluss zeigen wir die Vielfalt an weiblichem Design", sagt Milena King.