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In vielen Großstädten findet man sie: Fabriketagen oder mittlerweile ganze Bürogebäude die extrem flexible Büroflächen anbieten, bei manchen kann man sogar einen Schreibtisch für nur einige Stunden mieten. Coworking bietet die Infrastruktur eines gut ausgestatteten Büros, setzt aber auch auf die temporäre Zusammenarbeit der verschiedenen Nutzer. So können zum Beispiel Architekten und Designer gleich unkompliziert einen Grafiker, Webdesigner oder einen Anwalt finden und mit ihnen projektweise zusammenarbeiten. Coworking kann ideale Bedingungen für Start-Ups bieten, flexible Kreative zusammenbringen aber auch Einzelkämpfern einen festen Arbeitsplatz und eine -struktur geben. Es gibt Coworking Spaces in Szenevierteln wie Berlin Kreuzberg oder in Hamburg St. Pauli mit dem Charme einer Wohngemeinschaft, aber auch international auftretende wie NeueHouse in New York mit Aufnahmestudios und Vorführräumen ausgestattet, sowie geplanten Filialen in Shanghai und Los Angeles. Aber auch etablierte Firmen nützen die flexiblen, wenig hierarchisch strukturierten Coworking Places. So hat die TUI in Hannover das Modul 57 gegründet. Eine Gewerbehalle wurde umgebaut in einen offenen Bürobereich mit 22 Arbeitsplätzen und einen Multifunktionsbereich. Eine W-Lan-Verbindung und die übliche Sofaecke gibt es natürlich auch, aber bei der Einrichtung griff man lieber auf die exzellent gestalteten und ergonomisch bewährten Bürostuhlklassiker der FS-Linie von Wilkhahn zurück. Außerhalb der Konzernzentrale nutzt TUI die Räume für Projektgruppen jenseits des Tagesgeschäfts. Begonnen hatte es zwei Jahre zuvor. Strategiesitzungen, die in den herkömmlichen Büroräumen nicht recht vorankamen, wurden in ein Coworking-Space ausgelagert. Außerhalb des Arbeitsalltags und der üblichen Büroräume wurde die Routine überlistet, Hierarchien gelockert, so dass eine Mitarbeiterin diese Phase sogar als „Arbeitsurlaub“ bezeichnete, weil die Arbeit Urlaub von ihrem angestammten Platz mache. Diesen kreativen Schub wollte die TUI nutzen und betreibt seitdem das Modul 57. Projektgruppen des Tourismuskonzerns nutzen die Räume gemeinsam mit externen Mietern, wie etwa foresee™, einem Spin-off des Büromöbelherstellers Wilkhahn, das an der Verknüpfung von virtuellen und realen Arbeitstreffen arbeitet. Die Vielfalt des Coworkings ist anscheinend noch gar nicht ausgereizt.
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