GESUNDHEIT
Licht gegen Covid-19
"Tron: Legacy", ein Science-Fiction-Film aus dem Jahr 2010, ist nicht gerade eine Quelle, die man häufig in wissenschaftlichen Forschungen findet. Dennoch lieferte der Streifen eine Szene, die Reiner Prohaska die entscheidende Idee für eine erfolgsversprechende Entwicklung im Kampf gegen die SARS-CoV-2-Viren gab: eine Wand aus UV-C-Licht. Die Vision ist ab April 2022 bühnenreif, nur eineinhalb Jahre später. Gemeinsam mit WissenschaftlerInnen des LMU Klinikum München sowie der Technischen Universität München hat der Gründer des Technologieunternehmens Smart United es geschafft, die UV-C-Licht-Virenschutzwand zu entwickeln. "Eine technische Herausforderung war es, den Strahlengang parallel auszurichten, so dass es keine Streustrahlung gibt", sagt Reiner Prohaska dazu.
Als Grundlage dient eine rechteckige Box, die an der Decke installiert wird und sich unauffällig in jede Architektur integrieren lässt. Aus ihr strömt UV-C-Licht, das Bakterien, Viren und Keimen keine Chance lässt. Der Schutz liegt bei 99,99 Prozent, erklärt Reiner Prohaska. Parallel wird die Luft rund um die Virenschutzwand angesaugt und anschließend gereinigt wieder an die Umwelt abgegeben. Möchte eine Person den Lichtvorhang durchqueren, lösen Bewegungsmelder diesen kurzfristig wieder auf. Eine Gefahr für Haut und Augen bestünde durch die UV-C-Strahlung nicht, erklärt er weiter, da man mit dem Licht nicht in Kontakt kommt. Reflektionen würden durch eine Absorberschicht am Boden vermieden. Zudem kontrollieren zahlreiche Sicherheitsfunktionen den reibungslosen Betrieb und melden umgehend jede Form der Unregelmäßigkeit. Mit Blick auf den Energieverbrauch benötigt die Schutzwand aktuell 80 bis 100 Watt pro laufendem Meter. Unterstützt wird das Team von einem großen deutschen Automobilhersteller bezüglich Produktion und Logistik, der noch ungenannt bleiben möchte.
Kraft der Gemeinschaft
"Es ist mir eine große Freude, mit WissenschaftlerInnen zusammenarbeiten, die so engagiert sind, uns als Gesellschaft einen Schutz vor einer Erkrankung mit Covid-19 zu bieten. Das sind Helden", sagt Reiner Prohaska. Mit dem daraus resultierenden Ergebnis ist das interdisziplinäre Team ganz am Puls der Zeit. Die Nachfrage von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen ist entsprechend groß und international. Um dieser gerecht zu werden und dennoch den Co2-Abdruck des Produktes klein zu halten, sucht Smart United nun weltweit nach Partnerunternehmen, die eine Produktion jeweils direkt vor Ort anbieten können. "Unser Ziel ist nicht eine Gewinnmaximierung um jeden Preis. Stattdessen wollen wir sicherstellen, dass unsere Idee von den Kooperationspartnern als Lizenznehmer weitergeführt wird", so Prohaska. "Wir wollen Ideen entwickeln, die Menschen helfen", so Reiner Prohaska und fügt an: "Es ist grandios zu sehen, was wir durch das Bündeln der Kräfte und Expertisen erreichen können."