Kopenhagen wird oft als eine der beliebtesten und lebenswertesten europäischen Städte bezeichnet und wer sich Ende August in der dänischen Metropole aufgehalten hat, kann dem nur zustimmen. Blauer Himmel, beste Stimmung, viele junge, sympathische und gut gekleidete Menschen, eine Leichtigkeit des Seins, die ganz im Gegensatz zur Schwere unseres deutschen Alltags zu stehen scheint. Nach Jahren der Stagnation und dem Niedergang der traditionsreichen Kopenhagener Möbelmesse, die sich gegen die übermächtige Konkurrenz aus Stockholm nicht mehr behaupten konnte, hat Kopenhagen in diesem Jahr zum Befreiungsschlag ausgeholt. Mit der kleinen Designmesse Code 09, die bewusst nicht als Wiederbelebung der Möbelmesse daherkommt, vor allem aber mit der „Copenhagen Design Week", die erstmalig Ausstellungen, Geschäfte, Showrooms und Veranstaltungen in der ganzen Stadt zu einem schlüssigen Ganzen verbindet. In zwei Tagen lässt sich so ein guter Überblick über die Kopenhagener Designszene gewinnen, immer mit spannenden Seitenblicken auf Mode, Kunst und Architektur. Als neuer Hotspot für das Beste dänische Design hat sich der Freihafen im Norden der Stadt etabliert. Neben den Showrooms von Gubi und den im Mai eröffneten Dependancen von Montana, Vola, Erik Jörgensen und Kvadrat im ehemaligen „Pakhus 48", eröffnete jetzt zur Designwoche der neue Showroom von Fritz Hansen. Die Lage direkt am Wasser und der Blick auf die Stadt sind spektakulär.
In der Stadt lockt das Kaufhaus „Illums Bolighus", einer von Europas sicherlich schönsten Designstores, ebenso wie kleine Läden etwa des Junglabels Moomenti oder der Showroom der Firma Engelbrechts. Die Ausstellung „It's a small world", die vom Dänischen Design Center gleich gegenüber vom Hauptbahnhof organisiert wurde, beschäftigt sich mit der Rolle des Designs als Problemlöser.
Auf der Messe selbst gefallen besonders die Betonmöbel von Boris Berlin von Komplot am Eingang, die Ausstellung „Nordic Selected Design", die das beste Design des letzten Jahrzehnts aus den Ländern Dänemark, Schweden, Finnland, Norwegen und Island präsentiert und die Ausstellung zum Wettbewerb der „Aspen Design Challenge", bei dem sich Studenten aus aller Welt mit dem Wasserproblem und Lösungsmodellen im Design auseinandergesetzt haben.
Doch der eigentliche Star ist die Stadt Kopenhagen selbst, die sich weltoffen und innovativ präsentiert und ihren Status als eine der führenden Design- und Architekturmetropolen untermauert.
www.code09.dk