FEATURED STORY
Travertin in neuem Licht
"Matéria habe ich als freie Arbeit entwickelt und 2019 im Shop von Andreas Murkudis in Berlin ausgestellt. Oliver Holy, Inhaber von ClassiCon, hat das Board dort gesehen und kam mit der Idee auf mich zu, dieses zur Produktfamilie auszuarbeiten", erzählt Christian Haas. Mit der Lowboardserie "Matéria" hat der Designer für ClassiCon dem massiven Travertin eine ungewöhnlich organische Form verliehen, die neue Perspektiven aufzeigt, den offenporigen Kalkstein zu verarbeiten. Um die besondere Charakteristik des Naturmaterials hervorzuheben, ließ Haas diesen in Handarbeit bis zur Grenze des Möglichen herunterfräsen. Auch die notwendige Versiegelung der Steinplatten für die Nutzung als Möbel ist nahezu unsichtbar und bewahrt die natürliche Haptik. Unterstützt wird die Konstruktion durch eine verdeckt montierte Unterplatte aus Metall.
Dank dem hellen Ahornholz der Tischbeine entstehen zudem farblich harmonische Übergänge zur Tischplatte. Als Blickfang bietet ClassiCon eine weitere Version der Lowboards mit gebeizten Vertiefungen in Indigo: Über Experimente mit Tinte und eingefärbter Holzlasur auf Wasserbasis, die er in die offenen Poren des Steins einsinken ließ, nutzte Haas dessen natürlichen Aufbau um einen unerwartet "wolkigen Effekt" zu schaffen, wie er sagt. Und fügt hinzu: "Wir haben den vermeintlichen ‚Nachteil‘ zum Vorteil umgekehrt und spielen mit der Tiefe des Steins." In Dunkelblau hervorgehoben, bilden die Vertiefungen des Travertins so bei jedem Lowboard ein einzigartiges, abstraktes Muster.
Für die reduzierte, farblich monochrome Gestaltung, bei der gleichzeitig Schwere und Leichtigkeit miteinander kombiniert werden, diente Christian Haas die harmonische Einheitlichkeit der japanischen Ästhetik als Inspiration. Auch die lange Erfahrung der SteinmetzInnen für die Verarbeitung von Travertin in seiner Wahlheimat Porto konnte er für ClassiCon in die Produktentwicklung einfließen lassen. Im Ergebnis wirkt die Lowboardserie "Matéria" mit ihren organischen Formen und der natürlichen Haptik überraschend sinnlich und funktioniert in drei Größen als Solitär wie im Ensemble.
