In Trin, einer kleinen Gemeinde im Schweizer Kanton Graubünden, hat sich Carlo Clopath ein Studio eingerichtet, von dem aus er fernab vom hektischen Treiben der Großstädte ein sagenhaftes Berg-Panorama genießen kann. Dort kreiert der 1986 geborene Industriedesigner unter anderem feine Küchenutensilien aus Holz, für die er sich intensiv mit der dort beheimateten Handwerkstradition und den kulturellen Brauchtümern auseinandersetzt und die er in die Gegenwart transferiert. So übermittelt er etwa das Schnitzen, das die Schweizer Bauern früher über den Winter betrieben haben, in computergesteuerte Prozesse. Sein Gestaltungsansatz mündet in perfekt gearbeiteten, formal stark reduzierten und höchst feinsinnigen Objekte, die man ruhig als „swissmade“ bezeichnen darf.
Carlo Clopath


Was? Wie? Wo? Warum?
Wo möchten Sie leben?
Gegenwärtig in Graubünden, Schweiz: Hier arbeite ich in einem alten Haus mit viel Raum und Aussicht.
Ihre Lieblingsgestalt in der Designgeschichte?
Im Regal versammeln sich Bücher über Kaare Klint, Max Ernst Haefeli, Charlotte Perriand, Poul Kjaerholm, Andreas Christen. Außerdem Bildbänder zu Volkskunst sowie über (Kunst-)Handwerk aus Europa und Japan.
Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem Designer/einer Designerin am meisten?
Sensibilität.
Ihre Lieblingsbeschäftigung?
Konstruieren.
Ihr Hauptcharakterzug?
Bedacht.
Ihr größter Fehler?
Selbstvergessen.
Ihr Traum vom Glück?
Zufriedenheit.
Was nervt Sie am meisten?
Inkonsequenz.
Ihr Lieblingsmaterial?
Holz.
Ihre Lieblingsblume?
Arve (Zirbelkiefer Blüte).
Welche Musik hören Sie beim Arbeiten?
Soeben, Leonard Cohen.
Welche gestalterische Leistung verabscheuen Sie am meisten?
Die Nichtleistung.
Welche Gabe möchten Sie besitzen?
-
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?
Hungrig.
Ihr Motto?
Lieber gut als schlecht.