Gerade sind Lenneke Langenhuijsen und Brecht Duijf aka buroBELÉN sehr glücklich, denn sie haben für sich die Berufsbezeichnung „Materializers“ gefunden. Schließlich ist das, was die beiden machen, nicht so einfach zu beschreiben. „Nur“ Textildesignerinnen sind sie nicht, obwohl sich viele ihrer Projekte um Stoffe drehen, etwa wenn die Absolventinnen der Design Academy Eindhoven Samt mit Indigo einfärben oder Stoffe aus Holz fertigen – nach einer Handwerkstradition, die von der südpazifischen Insel Tonga stammt. Von dort importieren die Materializer die Stoffe aus der Unterrinde des Maulbeerbaumes und lassen im Schweizer St. Gallen veredeln. Zuletzt hat buroBELÉN durch die ungewöhnliche Studie „Atmospheric Car“ für Volvo zur vergangenen Dutch Design Week von sich Reden gemacht – ein Automobil, das sie aus einem fast entmaterialisierten Material namens „Airloy“ fertigen wollen.
buroBELÉN
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Was? Wie? Wo? Warum?
Wo möchten Sie leben?
Hier.
Ihre Lieblingsgestalt in der Designgeschichte?
Madame Grès, Eileen Gray.
Welche Eigenschaften schätzen Sie bei einem Designer/einer Designerin am meisten?
Ethik und Ästhetik.
Ihre Lieblingsbeschäftigung?
In Materialien eintauchen.
Ihr Hauptcharakterzug?
Fingerspitzengefühl und Farbkompetenz.
Ihr größter Fehler?
Dass wir uns wie Puppen für ein Magazin fotografieren haben lassen.
Ihr Traum vom Glück?
Wenn Dinge zusammenkommen.
Was nervt Sie am meisten?
Die langen Stunden an Organisationsarbeit für unser Studio.
Ihr Lieblingsmaterial?
Jedes, es hängt nur davon ab, was man damit macht…
Ihre Lieblingsblume?
Das ist eine schwierige Frage… wir können nicht nur einen nennen. Also das sind unsere drei Lieblingsblumen: Die Kirschblüte, weil sie eine naturgeborene Party ist und später auch noch einen pinken Teppich kreiert. Jasmin, weil man ihn riecht bevor man ihn sieht. Und die Pfingstrose aufgrund ihrer vielfältigen Farbnuancen die Pfirsichfarbe, Orange, Schwefelgelb, Cremeweiß bis hin zu Weiß reicht.
Welche Musik hören Sie beim Arbeiten?
Keine, denn Arbeiten ist für uns eine geistige Tätigkeit. Wenn wir allerdings etwas produzieren, ohne nachdenken zu müssen, dann hören wir Musik von Henryk Górecki, Thom York, Tindersticks, Stromae und ebenso Klänge von Ureinwohnern des Regenwaldes.
Welche gestalterische Leistung verabscheuen Sie am meisten?
Dinge, die das Leben erleichtern, aber nicht besser machen.
Welche Gabe möchten Sie besitzen?
Geduld.
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung?
Im Moment sind wir sehr glücklich über unsere neue Berufsbezeichnung „Materializers“.
Ihr Motto?
Mit der Natur zusammenarbeiten und die Umwelt menschlicher machen.