FEATURED STORY
Baukasten für Zwischenräume
In Zusammenarbeit mit seinen langjährigen Partnern Markus Jehs und Jürgen Laub hat der badische Design-Objektmöbelhersteller Brunner mit "oval" ein wohnliches Loungesystem für vielfältige Einsatzbereiche entwickelt – von der klassischen Bürolandschaft über den hippen Co-Working-Space bis zu öffentlichen Orten, wie Bibliotheken oder Hotels. "Wir sehen viel Potenzial in diesen Schnittstellen und Übergängen", erläutert Philip Brunner, Geschäftsführer von Brunner. "Deshalb wollten wir eine Serie auf den Markt bringen, mit der sich diese Zonen ansprechend, bequem, funktional und beweglich einrichten lassen. Das ist die Intention hinter 'oval': Räume zu schaffen, wo man gerne hin- und zusammenkommt, verweilt und Dinge sich entwickeln können."
"oval" ist ein Polstermöbel-Baukasten, der aus verschiedenen Elementen besteht: Es gibt Sitzinseln, aber auch geschlossenere Kabinen sowie einen Einsitzer und variable Bänke, die optional mit Rollen ausgestattet werden können. "'oval' hat als Form zwei Vorteile: Erstens nimmt man den Raum ganz anders wahr, wenn man drinsitzt. Denn eine Person, die auf ein Sofa zugeht, setzt sich immer in die Ecken", verrät Designer Markus Jehs die Überlegungen des Design-Duos. "Nie in die Mitte. In den Ecken kann man aber nicht gut sitzen. Da braucht man immer einen Unterbau, ein Kissen." Außerdem sei diese Form ein schöner Gegensatz zu der oft rechtwinkligen Büro-Architektur, wie Jürgen Laub ergänzt: "Der zweite Vorteil ist: Wenn man mehrere Inseln aufstellt, ist die Wegeführung viel angenehmer."
Tatsächlich strukturieren die überwiegend gerundeten Möbel die Räume radial, geschwungen. Das ist nicht nur ein visueller Kontrast zur meist scharfkantigen, linearen Business-Architektur, wie man sie heute findet. Es entstehen auch die von Laub angesprochenen weicheren Wege – und ein Blick in die Natur zeigt, dass geschwungene Wege der menschlichen Bewegung sehr viel näher sind als gerade. Nicht umsonst war die "Entdeckung" der s-förmigen Wege eine der großen Neuerungen in der historischen Parkgestaltung des klassischen Englischen Gartens, die ein ganz anderes Erleben und Erlaufen von Natur erlaubte. Daran hat sich bis heute nichts geändert: Kaum ein achsial angelegter Freiraum, in den sich keine geschwungenen Trampelpfade und Abkürzungen eingeschlichen haben. Menschen bewegen sich bevorzugt auf gebogenen Linien.
Die einzelnen Sitzmöbel von "oval", die durch ein graziles Gestell aus Rundstahlrohr fast schwebend leicht wirken, lassen sich nach Wunsch und Bedarf kombinieren – kommunikativ mit vielen, fokussiert auf die Kleingruppe oder ganz allein, mit hohen oder niedrigeren Panels. Sie haben mobile Komponenten und sind farblich variabel, jedes Element kann ein- bis dreifarbig gestaltet werden. Weitere optische Akzente kann etwa eine Fugennaht aus Leder als Alternative zur umlaufenden Standard-Doppelnaht setzen. Dass die Nutzung von "oval" nicht nur praktisch, sondern auch komfortabel ist, dafür sorgt eine hochwertige Polsterung aus Formschaum mit Taschenfederkerneinlage. Je nach Komponente und Einsatzgebiet komplettieren Elektrifizierungsmöglichkeiten, Ablage- und Tablartische die "oval"-Polstermöbel.
Übrigens auch ein schöner Grund ins Büro zu gehen – nicht zuletzt, um gegenüber dem Homeoffice in anderer Umgebung auf neue Gedanken zu kommen, findet Markus Jehs: "Der Mensch ist ein soziales Wesen. Der braucht den Austausch. Und wenn Menschen nicht in Unternehmen gehen, geht auch irgendwann die Unternehmenskultur flöten." Ins Gespräch kommt man in Wartebereichen, in den "Zwischenräumen" beim Kaffeeholen, an Knotenpunkten zwischen den Büros – auf Möbeln wie denen von "oval". Dort, "wo die wirklich interessanten Dinge passieren. Statt in Sitzungen von 14 bis 15 Uhr am Konferenztisch. Wo dann alle froh sind, wenn es vorbei ist", lacht Markus Jehs. Und fügt an: "Das ist bei 'oval' sicher nicht so. Es ist eher ein bisschen wie zuhause vor dem Kamin."