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Bikini Island
4 Fragen an Werner Aisslinger
03.04.2013
„Bikini Island" Sitzlandschaften, entworfen von Werner Aisslinger für Moroso, alle Fotos © Moroso
Werner Aisslinger hat für Moroso eine Sitzlandschaft entworfen, die nicht nur viele Funktionen auf einmal erfüllen soll, sondern die auch auf einen ebenso reizvollen wie historisch belasteten Namen hört: „Bikini Island“. Esther Schulze-Tsatsas hat dem Designer dazu einige Fragen gestellt.
Esther Schulze-Tsatsas: Herr Aisslinger, wie sind Sie auf den Namen „Bikini Island“ gekommen?
Werner Aisslinger: Der Bikini war in den 1950er Jahren eine Revolution. Der Name kam ja von der Inselgruppe, die damals wegen der Atombombenversuche permanent in den Medien war. Bikini als Name hat etwas von Südsee, aber auch etwas von Revolution, von etwas vollkommen Ungewohntem.
Was ist das Reizvolle an einer multifunktionalen Sitzlandschaft?
Aisslinger: Es geht bei „Bikini Island“ natürlich auch etwas um Multifunktionalität, vor allem aber um eine völlig neue Sofa-Nutzung. Waren Sofas bisher zumeist in eine einzige Richtung orientiert – tendenziell in die des TV-Monitors –, so ist das Bikini-Island eine am heutigen „familylife“ orientierte, rundum nutzbare Sofalandschaft, ein „landscape“, auf dem synchron alles Mögliche passiert. Hier kann man lesen, Daten downloaden, relaxen, meditieren, chatten, Online spielen, Movies auf einem Pad ansehen, sich unterhalten...
Ist aus Ihrer Sicht die Zeit einzelner Sofas und Sessel vorbei? Wohnen wir in Zukunft nur noch modular?
Aisslinger: Die Vereinzelung von Gruppen, Freunden, Familien nimmt über die Nutzung von Medien ohnehin zu, deshalb sind zukünftige Sofas modulare Inseln, eine Art kommunales, die Menschen verbindendes Ensemble.
Waren Sie selbst schon auf dem Bikini-Atoll? Und wenn nein – weshalb nicht?
Aisslinger: Naja, ich glaube dort war seit den 1950er Jahren keiner mehr. Bei der Halbwertzeit von Plutonium wird es dort tendenziell für die nächsten 50.000 Jahre recht wenige Besucher geben.



www.aisslinger.de
www.moroso.it