Einfach besser
Anna Moldenhauer: Herr Tesseraux, am Anfang einer Gestaltungsaufgabe steht für Sie immer die Frage nach dem Warum. Was war die Idee für die Duschfläche "BetteAir"?
Dominik Tesseraux: Zum einen war es Zeit für eine Weiterentwicklung der bodengleichen Dusche. 2006 hat Bette mit "BetteFloor" die erste Duschfläche aus glasiertem Titanstahl vorgestellt, das war eine Revolution. "BetteFloor" hat eher einen skulpturalen Charakter und wir wollten nun eine Duschfläche entwickeln, die sich völlig unauffällig in den Boden integrieren lässt. "BetteAir" passt perfekt in das Fliesenraster. Das Design musste hierfür so plan wie möglich sein.
"Bette Air" lässt sich wie eine herkömmliche Fliese direkt auf den Estrich kleben. Was ist der Vorteil hierbei?
Dominik Tesseraux: Die Aussparung unter der Duschwanne ist geringer – für "BetteAir" wurde die Kombination aus Minimumträger und Installationsbox weiterentwickelt, so dass die Duschfläche ganz einfach angefliest werden kann. Die Randhöhe des Produktkörpers von BetteAir entspricht dabei der einer Standard-Bodenfliese, sprich zwischen acht und zehn Millimetern. So ist sie direkt auf dem richtigen Niveau zum restlichen Boden, ein umständliches Ausloten der Höhen zwischen den Elementen entfällt. Die vormontierte und installationsfertige Plug-and-Play Ausführung erleichtert den HandwerkerInnen enorm die Arbeit, spart Zeit in der Installation und ist flexibel.
Der ebenso plane Ablaufdeckel misst 200 Millimeter im Durchmesser, was war hier die Idee?
Dominik Tesseraux: Je größer der Ablaufdeckel, umso schmaler lässt sich die Ablaufrille gestalten. Bei "BetteAir" ist diese nur noch drei Millimeter breit – wenn man auf der Duschfläche steht, spürt man den runden Ablauf nicht mehr unter den Füßen. Das trägt enorm zum Wohlgefühl beim Duschen bei. Zudem ist die Ablaufgarnitur "BetteSolid" darunter so geformt, dass sich keine Haare oder Schmutzartikel in dieser verfangen können. Ein Sieb ist nicht mehr notwendig, der Ablauf reinigt sich mit Hilfe des Wassers quasi von selbst. Ebenso ist die Leistung mit 0,6 Litern pro Sekunde sehr gut und hält auch der großen Wassermenge einer Regendusche stand. Das schönste Produkt nutzt mir nichts, wenn es bei der Verwendung Nerven kostet, daher war uns die Bedienfreundlichkeit bei der Entwicklung von "BetteAir" ein Anliegen.
"Bette Air" besteht aus glasiertem Titanstahl, welche Vorteile hat das Material?
Dominik Tesseraux: Der emaillierte Stahl ist perfekt für die Verwendung in Sanitärräumen – das Material ist sehr robust und somit nachhaltig, es ist eine Glasoberfläche, also porenfrei, hygienisch, pflegeleicht und lässt sich leicht reinigen.
Die Oberfläche kann auch rutschhemmend ausgestattet werden, wie mit "BetteAntirutsch Pro" oder "BetteAntirutsch Sense" für Glanzfarben, ergibt sich hierbei ein markanter Unterschied in der Optik?
Dominik Tesseraux: Nein, die Oberfläche ist absolut eben, bei "BetteAntirutschPro" eventuell ein wenig matter als bei "BetteAntirutsch Sense". Die Rutschhemmung wird erst spürbar, wenn die Oberfläche nass ist, sprich wenn man sie braucht.
"Bette Air" gibt es in acht Formaten und 31 Farben. Nach welchen Kriterien wurde diese Auswahl festgelegt?
Dominik Tesseraux: Genau, acht Formate, von 900 x 900 bis 1400 x 1000 Millimetern. Damit lassen sich Duschzonen in vielen gängigen Abmessungen realisieren. Unter den 31 Farben sind die klassischen Sanitärfarben wie Weiß oder Ebony, aber auch exklusive Mattfarben oder Effektfarben wie Blue Satin. Die große Auswahl lässt so viel Raum für individuelle Wünsche.
"BetteAir" bietet zudem einen Basisschallschutz, der die Geräuschkulisse reduziert, wie erreicht Bette diesen Effekt?
Dominik Tesseraux: Die Schallschutz-Matten werden auf der Unterseite der BetteAir aufgebracht. Diese reduzieren das Geräusch des Wassers, das auf die Fläche trifft und werden den erhöhten Anforderungen der Schallschutzstufe 3 der VDI 4100 gerecht. Ideal für Mietwohnungen oder Hotels beispielsweise.
Gab es mit Blick auf das Design einen Aspekt in der Entwicklung von "BetteAir", der Ihnen wichtig war?
Dominik Tesseraux: Das Ziel war eine klare Optik zu erreichen und die formalen Merkmale der Duschfliese modern zu interpretieren, ohne die DNA von Bette zu verlassen. Es ist unheimlich schwer ikonische Produkte noch einfacher zu gestalten als sie ohnehin schon sind – ohne ihr einzigartiges Design dabei zu zerstören. Um einen Ansatz zu finden, der dieser Aufgabe gerecht wird, haben wir uns die nötige Zeit für die Entwicklung genommen, insgesamt fünf Jahre.
Was fasziniert Sie an der Gestaltung von Sanitärprodukten?
Dominik Tesseraux: Ich finde das Bad ist ein wichtiger Lebensbereich. Zudem reizt mich die Herausforderung ein Produkt weiterzuentwickeln und zu verbessern obwohl die Parameter es auf den ersten Blick kaum noch zulassen. Wenn man das Gefühl hat es geht nicht wirklich weiter, dann wird es für mich erst spannend.
Warum haben Sie Bette für die Zusammenarbeit ausgewählt?
Dominik Tesseraux: Bette ist ein sehr innovatives Unternehmen. Das Team geht mit Mut und Visionen voran und scheuen auch das Experiment nicht, um ein Produkt perfekt zu gestalten. Zudem ist die Stimmung bei Bette familiär, man schätzt sich gegenseitig. Und das zeigt sich auch in den Produkten. Darüber hinaus engagiert sich Bette für eine nachhaltige, transparente Produktion, investiert in die neueste Technik wie in Anlagen zur Wasserreinigung, Energiegewinnung oder Abfallvermeidung. Die Produkte bei Bette werden nicht nach einem Standard entworfen, sondern "Bette like". Sie wollen ihren eigenen Weg finden, statt anderen hinterherzurennen. Und das gefällt mir.