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Leuchtendes Gitter
Bekanntlich ist es der erste Eindruck, der zählt. Das gilt auch für den Empfangsbereich eines Hotels, der als räumliche Visitenkarte nach Außen dient. Ein Beispiel ist das NH Collection Copenhagen, das vom dänischen Büro Arkitema Architects gestaltet wurde: Dort entschieden sich die PlanerInnen bei der Gestaltung der Hotellobby für das Drahtgittermuster "S-50" von Banker Wire, einem Geflecht aus Flachdraht, das nun als leuchtender Blickfang die Decke ziert. Die Platten aus Messingdrahtgewebe schweben dabei als edles Entree über den Rolltreppen und nehmen den Charakter der Inneneinrichtung des NH Collection Copenhagen vorweg.
Dazu sanierten die ArchitektInnen das direkt am Wasser gelegene Gebäude, das in den 1950er-Jahren ursprünglich als Werfthauptquartier errichtet wurde. Bei seiner Konversion in ein neues Fünf-Sterne-Hotel blieben Arkitema Architects dem historischen Umfeld treu: So integrierten sie gestalterischen Elemente in das NH Collection Copenhagen, die von der Schifffahrt inspiriert sind und mit ihren warmen Farben eine einladende Atmosphäre erzeugen. Das gilt auch für die Messingplatten über der Lobby, die den Blick der Gäste beim Betreten des Hotels nach oben lenken. Jede Deckenplatte weist dabei eine unterschiedliche Höhe auf, wodurch eine unebene Fläche entsteht. Darunter befindet sich ein Kronleuchter, der als abstrakt leuchtendes Gitter von der Decke abgehängt ist. Sein Licht betont das skulpturale Spiel der darüber befindlichen Deckenplatten und bringt das fein-glänzende Messinggeflecht von "S-50" zum Leuchten.
Jede Deckenplatte besteht dabei aus fünf Einzelteilen, die eine markante Kastenform bilden. Um klare Linien und scharfe Winkel zu erzielen, wurden etwa eineinhalb Zentimeter vom Rand entfernt und jedes Stück Drahtgeflecht in einem Winkel von 135 Grad gebogen. Anschließend brachten die Mitarbeiter von Pahlfer, der schwedischen Vertretung von Banker Wire, mehrere Bolzen an dem gebogenen Drahtgeflecht an, die dann an einem verdeckt liegenden Rahmen befestigt wurden. Aufgrund des Musters mit seiner offenen Fläche von 44,4 Prozent wirken die einzelnen Platten wie eine geschlossene Einheit, die sich aber aufgrund der starken Reflektion der einzelnen Messingdrähte gleichzeitig in einzelne Teile auflöst. Das Resultat ist ein Wechselspiel, das die Decke der Hotellobby zu einem lebendigen Teil der Inneneinrichtung werden lässt und als räumlich angemessene Visitenkarte für das NH Collection Copenhagen dient.