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Eine Skizze von Barber Osgerby zu "AXOR One"

STYLEPARK AXOR
Mut zur Interaktion

Die neue Kollektion "AXOR One" von Barber Osgerby bildet exemplarisch das "Compact Luxury"-Projekt von AXOR ab. Wir sprachen mit Jay Osgerby über neue Interaktionsmöglichkeiten im Bad und die zukünftige Definition von Luxus.
17.08.2021

Wie kann komfortables Wohnen aussehen, wenn im Jahr 2050 laut Voraussage der UN mehr als zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten leben werden? Und wie lässt sich räumlicher Luxus unter diesen Bedingungen definieren? Diesen Fragen geht AXOR im "Compact Luxury"-Projekt nach und untersucht in einem "Whitepaper" die Auswirkungen der Urbanisierung. Die darauf basierenden Schlussfolgerungen treffen exemplarisch auf "AXOR One" zu, eine Kollektion, die von der Designmarke der Hansgrohe Group zusammen mit den britischen Designern Edward Barber und Jay Osgerby 2015 entwickelt und nun erweitert wurde. Dabei liegt "AXOR One" nicht nur ein zeitloses Design zugrunde, sondern auch eine ausgeklügelte Technik, die eine intuitive Bedienung ermöglicht.

Alexander Russ: "Wie fordert man den Archetypen heraus?" war eine grundsätzliche Frage, die Sie sich beim Entwurf der neuen Kollektion "AXOR One" gestellt haben. Wie lautet Ihre Antwort?

Jay Osgerby: Das Konzept für die Kollektion ist von unseren Reisen und unseren dort gemachten Erfahrungen mit unterschiedlichen Badsystemen inspiriert. Dabei haben wir beobachtet, wie wenig intuitiv die meisten Duschen und Armaturen an den jeweiligen Orten waren, die wir besucht haben. Unsere Erfahrungen führten zu dem Wunsch, die Abläufe im Bad zu vereinfachen – weshalb wir eine Kollektion entwickelt haben, die intuitiv und gleichzeitig zeitlos elegant ist. Armaturen und Duschen sind ja eigentlich vertraute Archetypen, die im Laufe der Zeit aber immer wieder neu interpretiert wurden. Deshalb wollten wir eine Kollektion entwerfen, die auf einer verbesserten Funktionalität und neuen Interaktionsmöglichkeiten basiert, anstatt nur neue Formen zu erfinden. Auf den ersten Blick wirkt die Form von "AXOR One" dann zwar vertraut, weil es eine Form ist, die man im Badezimmer so auch erwarten würde. Bei genauerem Hinsehen erkennt man aber sofort, dass "AXOR One" sowohl elegante Details als auch eine verbesserte Funktionalität aufweist – was sie dann tatsächlich von jeder anderen Badkollektion unterscheidet.

Die neue Kollektion basiert auf einem interaktiven Bedienelement für die Dusche und einer dazugehörigen Handbrause, die Sie 2015 und 2017 für AXOR entworfen haben. Was waren die wichtigsten Bestandteile der beiden Elemente und wie haben Sie diese in die neue Kollektion übertragen?

Jay Osgerby: Bei der Gestaltung des "AXOR One"-Bedienelements für die Dusche wollten wir wie gesagt etwas entwerfen, das eine reduzierte Formensprache aufweist und aus Sicht des Nutzers leicht zu bedienen ist. Deshalb vereint die Duschsteuerung die verschiedenen Bedienelemente für Kopfbrause, Handbrause und Badewanne in einer ausgeklügelten Einheit. Diese Idee der einheitlichen Steuerung ist auch Teil der neuen Kollektion. Hier wird alles über einen einzigen Griff gesteuert, der einfach nach unten gedrückt wird, um den Wasserhahn ein- oder auszuschalten. Oder er wird gedreht, um die Temperatur einzustellen. Die neuen Funktionen haben aber auch die elegante Designsprache geprägt, die sich in der gesamten Kollektion wiederfindet. Dabei war es unser Ziel, neue Interaktionsmöglichkeiten zu entwickeln, die unnötige Funktionen überflüssig machen und dadurch den Alltagsstress reduzieren. Der Benutzer drückt den Wasserhahn einfach auf und zu und muss sich nicht mehr um die richtige Temperatur oder den richtigen Wasserdruck kümmern.

Wie sieht die Technik dahinter aus?

Jay Osgerby: AXOR hat dafür einen kompakten Mechanismus entwickelt, der unter der Arbeitsfläche oder hinter der Wand Platz findet. Dadurch konnten wir die Bedienelemente in den Auslauf integrieren, was dann zu einer extrem schlanken Armaturenkollektion geführt hat. Ein gutes Beispiel dafür ist die sanfte Verjüngung am Ende der Armatur, aus der sich eine raffinierte und elegante Silhouette ergibt.

Bei "AXOR One" wird alles über einen einzigen Griff gesteuert.
Die Kollektion basiert auf einen kompakten Mechanismus.

Wie lief der technische Prozess genau ab und wie haben Sie Ihre Ideen den IngenieurInnen von AXOR vermittelt?

Jay Osgerby: Wir arbeiten seit beinahe einem Jahrzehnt mit AXOR zusammen und hegen eine große Bewunderung für das AXOR-Team, das sich aus leidenschaftlichen und hochqualifizierten Ingenieuren zusammensetzt. Wir haben sie erstmals auf dem Salone del Mobile auf eine Zusammenarbeit angesprochen, aus der dann das 2015 eingeführte AXOR One-Bedienelement hervorging. AXOR ist eine außergewöhnliche Marke was die Zusammenarbeit anbelangt – und zwar deshalb, weil ihre IngenieurInnen die Herausforderung lieben. Dadurch konnten wir das Design weiter vorantreiben, und so eine innovative und damit einzigartige Kollektion schaffen, die das Ergebnis einer jahrelangen Forschung, unzähligen Testläufen und einer sehr engen Zusammenarbeit mit dem AXOR-Team ist. Und wie bei allen unseren Entwürfen haben wir zunächst mit Skizzen begonnen und dann Modelle in der Werkstatt unseres Londoner Studios erstellt. AXOR hat dann im Anschluss in Messing gegossene Prototypen geschaffen, die bereits funktionierten und strengen Tests unterzogen wurden, bevor jedes einzelne Stück fertiggestellt wurde.

Sie haben auch die Serie "AXOR Universal Circular Accessories" als Ergänzung zur Kollektion "AXOR One" entworfen. Können Sie uns mehr darüber erzählen?

Jay Osgerby: Der Name sagt es eigentlich schon: Wir wollten eine universelle Accessoire-Serie im wahrsten Sinne des Wortes entwerfen, die sich mit allen AXOR-Kollektionen kombinieren lässt. Dazu haben wir die Funktionalität der einzelnen Objekte berücksichtigt und uns auf ihre grundsätzliche Verwendung konzentriert. So konnten wir eine große Auswahl an Accessoires schaffen, die in ihrer Natur pur und elementar sind.

"Compact Luxury" von AXOR beschäftigt sich mit der Zukunft des urbanen Wohnens.

Im Projekt "Compact Luxury" beschäftigt sich AXOR in einem "Whitepaper" mit der Zukunft des urbanen Wohnens und versucht vorherzusagen, wie Luxus zukünftig definiert wird. Eine der Schlussfolgerungen des Projekts ist, dass Menschen immer flexibler darin werden, wie und wo sie leben wollen. Hat diese Entwicklung bei "AXOR One" eine Rolle gespielt?

Jay Osgerby: In einer Welt, in der die Menschen immer nomadischer werden, kann "AXOR One" dabei helfen, eine aufgeräumte und einheitliche Badumgebung zu schaffen. Gleichzeitig kann sie auch an den individuellen Geschmack jedes Einzelnen angepasst werden. Außerdem sind wir der Meinung, dass eine intuitive Interaktion im Badezimmer der wahre Luxus ist. Deshalb haben wir "AXOR One" so konzipiert, dass die NutzerInnen sich entspannen und das Bad als einen Ort der Ruhe genießen können, der ihr Wohlbefinden fördert.

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