STYLEPARK AXOR
Subtile Präsenz
Die teuerste Uhr, das schnellste Auto, das größte Haus – nüchtern betrachtet lässt sich Luxus klar in Zahlen messen. Mehr ist mehr. Aber lässt sich Luxus auch anders definieren? Das "Compact Luxury" Projekt von AXOR setzt sich mit dieser Frage auseinander und untersucht in einem "Whitepaper" die Zukunft des urbanen Lebens. Grundlage dafür ist die Voraussage der UN, das bis zum Jahr 2050 mehr als zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten leben werden. Deshalb analysiert die Designmarke der Hansgrohe Group, welche Auswirkungen das auf die Architektur hat und beschäftigt sich mit Ansätzen, die eine neue Form von räumlichem Luxus definieren. Ein gutes Beispiel ist das Stairway House des japanischen Designers und Architekten Oki Sato, der mit seinem Nendo Design Studio immer wieder ungewöhnliche Projekte entwirft. Das gilt auch für das Mehrgenerationenhaus in Tokio, das privates und öffentliches Leben auf unkonventionelle Weise zusammenbringt.
Sato beschreibt das Konzept folgendermaßen: "Ich wollte eine 'treppenhaus-artige' Struktur und eine Bepflanzung, die die oberen und unteren Ebenen entlang einer diagonalen Linie miteinander verbindet, um einen Ort zu schaffen, wo alle drei Generationen in der subtilen Präsenz des anderen Geborgenheit finden können." Das klingt nicht nur poetisch, sondern ist es auch. Bei dem von ihm beschriebenen Ort handelt es sich um eine große, skulpturale Treppe, die sich als Fortführung der Straßenflucht ins Innere zieht und dort die einzelnen Geschosse durchdringt. Die umschließende Hülle legt sich wie ein Gewächshaus über die Treppenskulptur und vereint so das Leichte mit dem Schweren.
Dafür rückte der Architekt das Gebäude an die Nordseite des Grundstücks und öffnete den Garten nach Süden, um so viel Licht, Luft und Aussicht wie möglich zu garantieren. Die große Treppe ist zunächst Teil des Gartens, mit einem seitlichen Eingang für die dreiköpfige Familie im ersten Geschoss und deren Großeltern im Erdgeschoss. Im Innern wird sie dann zu einem verbindenden Element, um das sich mehrere lichtdurchflutete Galerien gruppieren. Dabei ist die Treppe nicht nur ein Treffpunkt für die Familie, sondern auch ein Bindeglied zwischen Garten und Wohnraum. Dem dienen auch die 100 Blumentöpfe, die auf den Stufen positioniert sind. "Es ist, als ob ein Garten von außen in das Haus kommt“, sagt Sato.
Nach oben hin ändert sich dann das Steigungsverhältnis der Stufen und die Treppe wird zu einer Art Himmelsleiter, die einem Oberlicht entgegenstrebt. Sie ist aber nicht nur ein architektonischer Hingucker, sondern beherbergt auch funktionale Bereiche wie Badezimmer und Stauräume. "Ich wollte die Treppe so gestalten, dass sie nicht nur ein Objekt ist, sondern Funktionen erfüllt", erklärt Sato. Bei den Badezimmern entschied er sich für AXOR-Produkte in der "AXOR FinishPlus"-Oberfläche "Brushed Black Chrome", die den Kontrast zwischen der erdverbundenen Treppe und den luftigen Wohnräumen zusätzlich betonen. Für die Waschtische kamen die "AXOR Uno"-Armaturen zum Einsatz, deren minimalistisches Erscheinungsbild perfekt zum Rest des Hauses passt. Bei Bad und Dusche wählte der Architekt dann die Kollektionen "AXOR Citterio E" und "AXOR Citterio M", wobei letztere auch in den beiden Küchen Verwendung fand.
Das Stairway House reiht sich in eine wachsende Zahl japanischer Häuser ein, in denen die Art und Weise, wie Menschen zusammenleben wollen und können neu interpretiert wird. Luxus misst sich hier nicht in Quadratmetern, sondern in einer ganz eigenen, mitunter poetischen Interpretation räumlicher Großzügigkeit. Das dürfte auch dem Ballungsraum Tokio geschuldet sein, der aufgrund seiner begrenzten Fläche einen entsprechenden Innovationsdruck erzeugt. Wie unkonventionell diese Lösungen sein können, zeigt das Nendo Design Studio dort auf exemplarische Art und Weise. (ar)
