Artemide 2024: CRIOSFERA
Giulia Foscari ist vieles: sie ist Architektin und Kuratorin, sie ist aber auch Aktivistin. Inspiriert von der Erforschung der Kryosphäre hat sie nun für Artemide eine Leuchte entworfen, die in Form und Lichtwirkung von einem gebohrten Eiskern inspiriert wurde. In den geologischen Eisschichten sind eine Unmenge an Daten gespeichert, die den WissenschaftlerInnen Aufschluss über frühere klimatische Zustände liefern. In Foscaris Entwurf zu "Criosfera" verbirgt der äußere Zylinder aus mundgeblasenem Glas den leuchtenden Kern in ihrem Inneren. Mit großem handwerklichem Geschick werden vor dem Blasen Gravuren in das heiße Glas eingebracht, was für die sphärische Optik sorgt. Darin wird ein Aluminiumkörper positioniert, der so gelasert ist, dass das Licht hindurch strahlt, der technische Körper aber versteckt bleibt. "Criosfera" kann auf drei unterschiedlichen Halterungen platziert werden, die an das Instrumentarium zur Entnahme der Eiskerne erinnern: als Stehleuchte, als horizontale oder vertikale Tischleuchte. Artemide fertigt damit ein autonomes Raumobjekt, das die Poesie versinnbildlicht, die der Natur wie der Technik innewohnt.