Bauen für die Zukunft
Das Thema der Multichannel-Filminstallation ist die Arbeit von internationalen Architekturbüros, aus dem Süden und Norden, die sich für eine nachhaltige, soziale und zukunftsgewandte Architektur einsetzen. "Ich habe nach ArchitektInnen gesucht, die prinzipienfest, verantwortungsbewusst, ethisch sind und die Dinge angehen", so Noemi Blager. Die atmosphärischen Filme, auf drei Screens aufgebaut als Triptychon, geben kurze Einblicke in jeweils ein Projekt der Studios. Nach Gebäudetypologie gruppiert schaffen sie Parallelen zwischen verschiedenen geografischen, kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Kontexten. Ebenso bieten sie einen Einblick in die Beantwortung der drängenden Fragen, denen sich ArchitektInnen aktuell gegenübersehen: Transformation des Bestehenden in eine neue Nutzung, die Schaffung von Wohnraum oder die Vermittlung von Wissen – wie zum Selbstaufbau einer einfachen Unterkunft aus erschwinglichen und natürlichen Materialien im Rahmen einer Katastrophenhilfe.
"Ich glaube an die Kraft der Architektur, sowohl ein physischer Erzähler der Geschichte zu sein, wie positive Veränderungen für die Gesellschaft und unseren Planeten herbeizuführen. Mehr denn je muss unsere Welt nachhaltige Lösungen schaffen, die die intrinsische Interaktion zwischen Gemeinschaften und lokalen Ressourcen schützen. Meine Aufgabe ist es, die einzigartigen und wunderbaren Beispiele zu zeigen, von denen wir lernen können, mit weniger mehr zu erreichen", so Noemí Blager. 2012 hatte sie für eine Ausstellung über die Arbeit der Architektin Lina Bo Bardi mit Arper bereits zusammengearbeitet, für die erneute Unterstützung sei sie dankbar. "Wir teilen gemeinsame Werte", sagte Blager auf der Premierenveranstaltung in Venedig.
Die in "A Lot With Little" vorgestellten Projekte reichen von international bekannten Namen wie Anne Lacaton & Jean Philippe Vassal, Marina Tabassum MTA oder Francis Kéré, stellen aber auch Arbeiten von kleineren Teams vor, wie Semillas, eine non-profit-organisation aus Peru, die Bildungs- und Gemeindeprojekte realisiert. QR-Codes sollen an den Ausstellungsorten weiterführende Informationen zu den Projekten bieten. "Es ist keine Dokumentation, es ist eine Installation", so Noemi Blager. Und diese geht jetzt auf Reisen, aktuell zum MAS Context Reading Room in Chicago und im nächsten Jahr unter anderem ins ZAZ nach Zürich und in das Deutsche Architekturzentrum in Berlin. "A Lot With Little ist eine faszinierende Reise in die Welt der Architektur, die in diesem Projekt ihre wahre Bedeutung zum Ausdruck bringt – auf die Bedürfnisse der Menschen in verschiedenen Kontexten und Momenten ihres Lebens zu hören und sie zu berücksichtigen. Dieses Projekt zu unterstützen und zu fördern bedeutet für uns, eine starke Botschaft zu vermitteln: in der Architektur – und im Design – muss man den Menschen in den Mittelpunkt stellen, um neue und brauchbare Lösungen für seine Bedürfnisse anzubieten.", so Roberto Monti, CEO von Arper.
"A Lot With Little" zeigt Werkbeispiele von:
Mariam Issoufou Kamara, Atelier Masōmī, Niger
Anne Lacaton & Jean Philippe Vassal, Lacaton & Vassal, France
Mauricio Rocha, Taller de Arquitectura Mauricio Rocha, Mexico
Marina Tabassum, MTA, Bangladesh
Jan de Vylder & Inge Vinck, A JDVIV, Belgium
Francis Kéré, Kéré Architecture, Burkina Faso/Germany
Solano Benitez, Jopoi de Arquitectura, Paraguay
Marta Maccaglia, Semillas, Peru
Shigeru Ban, Voluntary Architect’s Network, Japan
Marta Peris & Jose Toral, Peris + Toral Architects, Spain