Identität bauen
Mit einer umfangreichen Übersicht widmen sich die Architekten Philipp Meuser und Adil Dalbai aktuell der Architekturentwicklung von Subsahara-Afrika: Sieben Bände in englischer Sprache umfasst der "Sub-Saharan Africa Architectural Guide", der bei DOM publishers kürzlich erschienen ist. Um ein möglichst differenziertes Bild der zeitgenössischen Architektur auf dem afrikanischen Kontinent aufzuzeigen, die von traditionellen und kolonialen Wurzeln ebenso geprägt ist, wie von globalen Verknüpfungen, wurden insgesamt 850 Gebäude ausgewählt. Die Projekte reichen dabei von der Erhaltung der indigenen Architektur seitens NachwuchsarchitektInnen wie Anotidaishe Mavazhe, über das nachhaltige Bauen mit lokalen Materialien wie von der deutschen Architektin Anna Heringer, bis zu international bekannten Bauten – zum Beispiel das Zeitz MOCAA in der V&A Waterfront in Kapstadt vom britischen Architekten Thomas Heatherwick.
"Architectural Guide Sub-Saharan Africa ist ein Meilenstein, der den Weg für interdisziplinäre theoretische Diskurse und Studien über die afrikanische Architektur ebnet. Die Bände sind eine reichhaltige Präsentation von kaleidoskopischen Beobachtungen, Aufzeichnungen und Reflexionen über Afrikas Architektur. Die Zusammenstellung übertrifft alle bisherigen Arbeiten zur Förderung von Architekten und Architekturhistorikern, die auf dem Kontinent gearbeitet haben oder gerade arbeiten", resümiert Prof. Nnamdi Elleh, Leiter der School of Architecture and Planning an der University of the Witwatersrand in Johannesburg im Vorwort der Publikation.
Sub-Saharan Africa
Architectural Guide
Philipp Meuser, Adil Dalbai (Hg.)
Sprache: Englisch
3.412 Seiten, 5.000+ Abbildungen
7 Bände im Schuber
DOM publishers
ISBN 978-3-86922-400-8
148 Euro
Darüber hinaus zeigt das Aedes Architekturforum in Berlin noch bis zum 9. September 2021 eine Werkschau des Architekten Francis Kéré, der in seinen Arbeiten den afrikanischen mit dem europäischen Kontinent verbindet. In seinen Entwürfen stellt er die sozialen Anforderungen an die Architektur in den Mittelpunkt und schafft dadurch progressive Gebäude – sei es in Form des kürzlich fertiggestellten Startup Lions Campus am Turkana-See in Kenia oder mit seinen Planungen für das neue Parlamentsgebäude der Republik Benin.
Arbre à Palabres – Kéré Architecture
Bis 9. September 2021
Aedes Architekturforum
Christinenstr. 18–19
10119 Berlin
Dienstag bis Freitag: 11 – 18:30 Uhr
Sonntag bis Montag: 13 bis 17 Uhr