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von Sophia Walk
21.03.2014
Mein kleiner grüner Kaktus steht draußen am Zaun: 1931 entstand in Mexico City das Wohnhaus mit Studio für Diego Rivera und Frida Kahlo.

Foto © flickr - Chupacabras

Haus und Studio von Diego Rivera und Frida Kahlo

Das Wohnhaus mit Studio für das Künstlerpaar Frida Kahlo und Diego Rivera aus dem Jahr 1931 wurde von dem mexikanischen Architekten und Maler Juan O‘Gorman geplant. Über die Farbgebung soll die unterschiedliche Nutzung der beiden Kuben mit großen Fenstern verdeutlicht werden. Im rot-weißen Bau befand sich das Studio Diego Riveras, im blauen Haus waren die Räume Frida Kahlos untergebracht. Über eine kleine Brücke sind beide Häuser miteinander verbunden. Merkmale mexikanischer Architektur, wie beispielweise kräftige Farben und Texturen, werden hier mit der Funktionalität der Moderne verbunden.


Die erste Großwohnsiedlung Mexicos, die Siedlung „Presidente Miguel Alemán“ wurde 1948 fertig gestellt.

Foto © flickr - Ekz

Großwohnsiedlung „Presidente Miguel Alemán“

Die erste Großwohnsiedlung Mexicos wurde 1948 fertig gestellt und besteht aus neun Gebäuden mit je 13 Stockwerken sowie sechs Gebäuden mit je drei Stockwerken. Dabei sind sieben der 13-stöckigen Gebäude zickzack-artig miteinander verbunden und ergeben eine Großstruktur, die sich diagonal vom Südwesten des Grundstücks bis zur nordöstlichen Ecke erstreckt. Lediglich 20 Prozent der Gesamtfläche des Grundstücks wurden bebaut. Das schafft Raum für gemeinschaftliche Flächen, wie Grünbereiche und Spielplätze. In den Erdgeschossen der Gebäude sind Dienstleistungsangebote für Bewohner untergebracht. Zudem dienen die Erdgeschosszonen als Fußgängerverbindung zwischen den einzelnen Gebäuden der Anlagen, die im Übrigen frei von Autoverkehr ist. Es gibt lediglich Fußgängerwege und Autos werden außerhalb der Wohnanlage geparkt.


Im Wohnhaus Luis Barragáns, das er 1948 für sich entwarf, leben heute noch seine Angestellten.

Foto © flickr - Forgemind ArchiMedia

Das Haus Luis Barragán

Im Jahr 1948 entstand die „Casa Luis Barragán“: Das Wohnhaus des Pritzker-Preisträgers. Bis zu seinem Tod 1988 lebte und arbeitete Barragán hier. Casa Barragán vereint moderne und traditionelle Merkmale: Von außen bescheiden, offenbart sich im Inneren des dreigeschossigen Wohnhauses, was charakteristisch ist für das architektonische Werk des mexikanischen Architekten: Satte Farben, monolithische Treppen, ein kontemplativer kleiner Garten. Seit 2004 gehört Casa Barragán zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Die Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM) verbindet die Architektursprache der Moderne mit traditionellen mexikanischen Gestaltungselementen.

Foto links © flickr - coloboxp
Foto rechts © flickr - Pop Martian

Ciudad Universitaria – Campus der Universidad Nacional Autónoma de México (UNAM)

Die „Universidad Nacional Autónoma de México“ (UNAM)wurde bereits 1553 gegründet und zählt damit zu den ältesten Universitäten des amerikanischen Kontinents. Die „Universitätsstadt“ (Ciudad Universitaria) der UNAM ist der erste Masterplan für einen Campus einer Universität in Mexiko. 1954 wurden die hierfür von Mario Pani und Enrique del Moral geplanten Gebäude bezogen. Die Campusbauten verbinden architektonische Merkmale der Moderne wie Stahl, Glas und Sichtbeton mit Bezügen zur traditionellen Architektur Mexikos. 2007 wurden die Gebäude von der UNESCO als „eine der wichtigsten Ikonen in Architektur und Städtebau ganz Lateinamerikas“ und als „exemplarischer monumentaler Baukomplex der Moderne des 20. Jahrhunderts“ zum architektonischen Weltkulturerbe erklärt.


Torre Latinoamericana

Der „Lateinamerikanische Turm” entstand 1956 – in einer Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs Mexikos. Der Architekt Augusto H. Álvarez entwarf das 44-stöckige Hochhaus für den Versicherungskonzern „La Latinoamericana“. Das Gebäude ist in der Vertikalen in drei Abschnitte durch unterschiedlich große Geschossflächen gegliedert und mag aufgrund dieser Staffelung ein wenig an das Empire State Building erinnern. Bis ins Jahr 1972 war der Torre Latinoamericana mit 182 Metern das höchste Gebäude in Mexiko Stadt. Die oberen Stockwerke sind für Besucher zugänglich und ermöglichen einen beeindruckenden Blick über die mexikanische Megapolis.


Noch heute verbinden die Mexikaner den „Lateinamerikanischen Turm” von 1956 mit dem wirtschaftlichen Aufschwung des Landes.

Foto © flickr - kawanet
Nur aus dieser Perspektive sind die Stahlseile erkennbar, die die Last des Daches auf eine Stütze abtragen.

Foto © Volker Kleinekort

Museo Nacional de Antropología

Das Nationalmuseum für Anthropologie wurde von den Architekten Ramírez Vázquez, Rafael Mijares Alcérreca und Jorge Campuzano entworfen und im Jahr 1964 eröffnet. Markantes Element des Baus ist das Dach, das über den Innenhof des Museums spannt, ohne auf den Museumsgebäuden aufzuliegen. „El Paraguas“, der Regenschirm, wird es genannt. Geschuldet ist die Namensgebung dem Eindruck, dass das Dach scheinbar von nur einer Stütze aus Beton getragen wird. Diese aber ermöglicht eine 84 Meter lange Tragstruktur oberhalb des Daches.


Crown Hall für Bacardi: Bacardi-Besitzer José M. Bosch war so beeindruckt von Mies van der Rohes Crown Hall für das IIT in Chicago, dass er den deutsch-amerikanischen Architekten beauftragte, das Verwaltungsgebäude für Bacardi Mexico zu entwerfen.

Foto via Archdaily Mexico

Die Bacardi-Fabrik

Der Spirituosenhersteller „Bacardi & Co.“ beauftragte für den Bau seines Verwaltungsgebäudes in Mexico City den deutsch-amerikanischen Architekten Ludwig Mies van der Rohe. Der rechteckige, flache Bau – fertiggestellt 1961 – ist 52 Meter lang und 21 Meter breit. Die zwei Etagen des acht Meter hohen Gebäudes aus Glas, Stahl und Travertine werden über die doppelgeschossige Eingangshalle erschlossen. Auch bei diesem Bau entschied sich Mies van der Rohe für einen freien Grundriss, der allein durch das Stützenraster strukturiert wird. Ähnlich zum Seagram Building prägen präzise Details die Fassade des Verwaltungsbaus. 2011 erklärte die UNESCO den Bau zum Weltkulturerbe.


Ein Haus wie eine Blume: Felix Candelas Betonschalen überspannen mit beeindruckender Leichtigkeit das Restaurant „Los Manantiales“.

Foto © Universidad Politécnica de Madrid

Restaurant „Los Manantiales”

Für alle, deren Herz bei Betonschalenbauten aus den 1950er und 1960er Jahren höher schlägt, ist der Besuch des Restaurants „Los Manantiales“ in Xochimilco ein Muss. Entworfen wurde das Gebäude von dem spanisch-mexikanisch-amerikanischen Architekten Félix Candela Outeriño. Das hyperbolische Betonschalentragwerk aus dem Jahr 1957 überdacht den achteckigen Grundriss des Restaurants „Los Manantiales“ und überspannt einen Raum von 30 Metern Weite – mit einer Betonstärke von gerade einmal vier Zentimetern.


Der „Palacio de los Deportes“ entstand für die Olympischen Spiele 1968. Heute finden hier vor allem Konzerte statt.

Foto © Wikipedia - Tortillovsky

Der Sportpalast „Palacio de los Deportes“

Die Sporthalle „Palacio de los Deportes“ wurde zu den Olympischen Spielen 1968 errichtet. An der gekrümmten Form des Daches lässt sich die Handschrift Felix Candelas ablesen. Um die für Sportnutzungen vorgesehene Fläche der Halle stützenfrei zu überspannen, wurde kein Beton für die Dachkonstruktion verwendet, sondern eine leichte Struktur aus Stahl-Aluminium-Rohrbögen mit Kupferplatten entwickelt. Heute finden in dem Bau, der Platz für 26.000 Besucher bietet, hauptsächlich Konzerte statt.


Die Details von Luis Barragáns Casa Gilardi lassen Architekten bis heute staunen.

Foto © Ulises00

Casa Gilardi

Luis Barragán plante das Wohnhaus „Casa Gilardi“ im Stadtteil Tacubaya 1976 – da war er bereits 74 Jahre alt. In diesem Gebäude, auf einem schmalen Grundstück von gerade einmal 10 auf 36 Metern, sind die architektonischen Prinzipien Barragáns hervorragend erlebbar. Straßenseitig ist das Grundstück vom dem Gebäudekubus aus abgeschlossen. Erst beim Durchwandern des Wohnhauses werden die abwechslungsreichen Raumerlebnisse und das Wechselspiel zwischen Innen- und Außenraum, zwischen Licht und Farbe erlebbar.