Er wurde kreiert, um den magistralen und einzigartigen 32 m hohen Soufflot-Dom des ehemaligen Krankenhauses Hôtel-Dieu in Lyon zu schmücken, das 2019 in ein InterContinental-Hotel umgebaut wurde. Jean-Philippe Nuel hat sein gesamtes Talent als Innenarchitekt eingesetzt, um für Ligne Roset einen Sessel und einen Hocker zu entwerfen, der dessen besonderen Formen und Proportionen nachempfunden ist.
Die Form der Sitzfläche lässt tatsächlich an einen auf dem Kopf stehenden Dom denken, dessen Rückenlehne trotz seines dicken und höchst komfortablen „Sockels“ imposant bleibt. Ermöglicht wird dies durch das gerade Fußgestell, das im Vergleich zum ebenso beeindruckenden wie behaglichen Sitzbereich des Soufflot, fast unterdimensioniert wirken könnte. Jean-Philippe Nuel erinnert uns daran, dass er nicht nur ein schönes Objekt mit einer erkennbaren Funktionalität schaffen möchte, sondern „eine Atmosphäre, die zur echten Identität, zur Persönlichkeit“ des Zimmers wird, in dem das Objekt seinen Platz findet.
Mit Soufflot wird der besondere Ort heraufbeschworen, dem er sein Entstehen verdankt, er tritt respektvoll in den Dialog zwischen mönchischer Schlichtheit und Pracht der Lyoner Seidenstoffe, sein unifarbener Bezug bildet dazu einen Kontrast. Zweifellos haben die regionalen Wurzeln von Ligne Roset und seiner Handwerker auch bei der Auswahl dieser Kooperation für das Hotel eine Rolle gespielt. Ging es doch darum, das historische Erbe dieses luxuriösen Hôtel-Dieu, der Herberge Gottes, wiederzubeleben, dessen ursprüngliche Bestimmung die Aufnahme Benachteiligter war und – wie Soufflot– einen „schlichten Luxus“ zu erfüllen, bei dem auf subtile Weise das Sein vor das Haben gestellt wird.
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