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Anna Castelli Ferrieri

Italien

Biographie

Castelli Ferrieri, Tochter eines Journalisten und Gründers des Magazins Il Convegno, lernte bereits in jungen Jahren James Joyce, Thomas Mann und Luigi Pirandello kennen. Zu Studienzeiten hatte sie Kontakt zu Le Corbusier, fand aber in dem italienischen Rationalisten Franco Albini ihren Lehrmeister. Sie studierte von 1938 bis 1943 am Mailänder Polytechnikum Architektur und war eine der dortigen ersten Architektur-Absolventinnen. 1946 war sie Mitherausgeberin der Architekturzeitschrift Casabella-Costruzioni in Mailand. 1946 gründete sie ihr eigenes Büro in Mailand. Sie war in dieser Zeit mit Städteplanung befasst, sie baute Wohn- und Krankenhäuser, Kirchen und Industriegebäude. Zu ihren wichtigen Werken gehört der Hauptsitz von Kartell, der Villa Via Marchiondi und der Büros und Fabrikationsgebäude von Alfa Romeo.
1949 gründete ihr Ehemann Giulio Castelli, ein Chemiker der mit dem Nobelpreisträger Giulio Natta studierte hatte, den Möbelhersteller Kartell, der weltweit führend wurde in Design und Herstellung von Kunststoffmobiliar. Als Architektin entwarf Castelli Ferrieri 1966 das Kartell-Gebäude in Binasco und wurde Designberaterin, 1976 bis 1987 war sie Art Director von Kartell. Weltweit bekannt wurde sie mit dem Baukastensystem „Componibili“.
Sie lehrte an der Domus-Akademie und war Mitbegründerin und Vorsitzende der Gesellschaft für Industriedesign (ADI). Ihre Entwürfe erhielten zahlreiche internationale Preise, darunter dem „Compasso d'Oro“, die wichtigste italienische Auszeichnung für Industriedesign.
Castelli Ferrieri gehörte zusammen mit Pier and Achille Castiglioni, Gae Aulenti, Ettore Sottsass und Joe Colombo dank ihres schlichten, sachlichen Stils zu den bedeutendsten Designern der italienischen Nachkriegszeit. Einige ihrer Arbeiten sind in New York in der ständigen Ausstellung des Museum of Modern Art zu sehen. Sie hinterlässt Ehemann und zwei Kinder.