Wo die Arbeit wohnt
05.12.2018
Für das neue Artek Oy Headquarter in Helsinki kombinierte die britische Architektin Sevil Peach Büro und Showroom zu einem Ort, an dem man sich zu Hause fühlt.
Seit seiner Premiere bei der Mailänder Triennale 1933 gilt Alvar Aaltos Sessel 401 als eines der bequemsten Sitzmöbel aller Zeiten. In ihrer Neuauflage von 2014 baut Hella Jongerius auf Aaltos Modell auf und erweitert den Klassiker um ein neues Farbkonzept auf der Basis von gebeiztem Holz und strukturierten Stoffen.
Im Rahmen ihres ersten Gemeinschaftsprojekts mit Artek hat die niederländische Designerin Alvar Aaltos Sessel 401 neu interpretiert – ein Objekt, das vor allem Schlichtheit verkörpert. Mit vier neuen Holztönen – Weißbirke, Honig, Walnuss und Kohle – und einer experimentellen Zusammenstellung von Farben und Textilien verleiht Jongerius dem Designklassiker Tiefe und Wärme.
Das Zusammenspiel von Polsterung und taktilen Stoffen aktualisiert die Farbpalette des Aalto-Archivs und kreiert eine diffusere visuelle Ästhetik. Die Kombination von strukturierten Stoffen lässt einen Colourblocking-Effekt entstehen, der die langen Linien des 401 aufbricht. Jongerius’ frischer und spielerischer Umgang mit der Polsterung ist bis in die Details, wie die mit Stoff überzogenen Knöpfe und die von Hand genähten Stiche in kontrastierenden Farben, zu erkennen.
Die Herstellung von Aaltos Designklassiker umfasst auch heute noch zahlreiche manuelle Arbeitsschritte und beruht auf nahezu der gleichen Technik wie das Original. Wie alle Artek-Sessel ist der 401 eine perfekte Synthese aus finnischem Holz und Handwerkskunst. Der Rahmen und die Armlehnen sind aus Birkenholz gefertigt, Sitzfläche und Rückenlehne werden von Hand in Finnland gepolstert – genau wie vor über 80 Jahren, als der Sessel erstmals produziert wurde.
Design: Alvar Aalto (1933)
Hella Jongerius Collection
Photo: Achim Hatzius
© Artek